I. Schreibplan: Textanalyse- und -interpretation
Vorarbeit
Gliedere zunächst den Dir vorliegenden Text in grobe Sinnabschnitte, die inhaltlich voneinander abgrenzbar sind (z.B. nimmt die Handlung eine Wendung oder es findet ein Ortswechsel statt oder es tritt eine weitere Figur ins Geschehen ein etc.) und gib Ihnen jeweils eine eigene Überschrift.
Überlege danach, ob Du diese Sinnabschnitte in weitere unterteilen kannst.
Unterstreiche wichtige Informationen, schreibe Anmerkungen zum Text und Schlüsselwörter heraus.
Fasse Deine Beobachtungen in allgemeineren Gliederungspunkten zusammen, die sich entweder auf den Inhalt oder auf Dein persönliches Verständnis vom Text beziehen.
Ordne diese danach dem Analyse- oder Interpretationsteil Deiner schriftlichen Ausarbeitung zu.
Analyseteil
1. Einleitungssatz: Textsorte, Titel (in Anführungszeichen!), Autor, Entstehungszeit, Ort, Anlass
2. Gib einen kurzen Überblick über das Thema des Textes (Worum geht es?)
3. Danach kommt eine Inhaltsangabe von 2 bis 3 Sätzen unter besonderer Berücksichtigung von z.B. Handlung, Atmosphäre, Figuren und ihren Motiven
(Wie verläuft die Handlung? Wie ist die Atmosphäre? Was zeichnet die Figuren aus? Warum handeln sie in gewisser Weise und nicht anders?)
4. Merkmale der Textsorte (Welche Merkmale der zu untersuchenden Textsorte kannst Du am Text festmachen?)
Interpretationsteil
5. Formuliere eine These (Behauptung), die nun überprüft werden soll. Hier formulierst Du Dein Verständnis des Textes.
6. Analyse der einzelnen Textabschnitte: Überprüfe Deine These, indem Du nach Beweisensuchst, die diese stützen (bspw. Schlüsselwörter, sprachliche Mittel).
7. Formuliere ein Fazit: Konntest Du Deine These belegen, d.h. lagst Du mit Deinem Verständnis des Textes richtig und hast dafür genügend Anhaltspunkte im Text gefunden?
II. Zitieren
Belege Deine Beobachtungen immer mit Zitaten!
1) Wörtliche Zitate
Wenn man über einen Text spricht oder schreibt, so ist es angebracht, dass man mit Zitaten (Das sind einzelne oder mehrere Wörter oder ganze Sätze.) auf wichtige Stellen im Wortlaut dieses Textes mündlich verweisen oder in der eigenen Textbesprechung erwähnen kann.
(Der Titel des zu besprechenden Textes wird in der Textbesprechung auch in Anführungsstriche gesetzt, wobei hierbei natürlich keine Zeilenangaben nötig sind.)
Markiere dabei alle Textzitate mit Anführungszeichenund gib die zugehörigen Zeilen- zahlen ( z.B. Zeile 22 oder Z. 22) als Fundort an.
Bei längeren Texten nennst Du auch die Seitenzahl ( z.B. Seite 33, Zeile 22 oder
S. 33, Z. 22).
(Zeile wird mit Z. und Seite wird mit S. abgekürzt.)
Beispiele:
- aus Wolfgang Borchert: Das Brot (1946)
Zitieren eines einzelnen Wortes
Die Kurzgeschichte „Das Brot“ beginnt mit dem Wort „Plötzlich“ (Z.1). |
Zitieren mehrerer Wörter
Das Beziehungsproblem wird beispielsweise (abgekürzt: bspw.) schon über die Formulierung „die Kälte der Fliesen“ (Z. 21) angedeutet. |
Zitieren eines ganzen Satzes
Die Personen werden nicht namentlich benannt. Gleich zu Anfang des Textes wird der Leser lediglich darüber informiert, das eine weibliche Person plötzlich aufwacht („Plötzlich wachte sie auf.“ (Zeile 1)).
Wenn Du einen ganzen Satz aus der Textvorlage zitierst, so kommt dieser am Ende Deines Analysesatzes in Klammern vor den Punkt. |
Zitieren wörtlicher Rede
Wenn Du wörtliche Rede zitierst, so markiere diese selbst mit halben Anführungszeichen:
„ ,Wind ist ja’, meinte er.“ (Zeile 61) |
Auslassungen
Wenn Du einen Teil innnerhalb des Zitates auslässt, so markierst Du dies mit einer Klammer und drei Punkten:
„ Nach vielen Minuten hörte sie, dass er (...) vorsichtig kaute.“ (Zeile 73-74) |
Zusätze
Wenn Du in das Zitat eines oder mehrere Wörter einfügst, so markierst Du dies mit einer eckigen Klammer und drei Punkten:
„Nach vielen Minuten hörte [die Frau] (...), dass er leise und vorsichtig kaute“. |
2) Sinngemäße Zitate
Wenn Du Textpassagen sinngemäß zitierst, wenn Du also den Inhalt größerer Textteile zusammenfasst, dann setze an das Ende Deiner Ausführungen einen Zusatz:
Am nächsten Abend treffen beide wieder in der Küche aufeinander und es kommt zur Aussprache (vergleiche/vgl. Z. 79-94)